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Endless Pleasures / Geister

Endless Pleasures Performance von Marc Sinan und seinen Künstlern - whiteBOX, München

Endless Pleasures/Geister. Die Performance von Marc Sinan und seinen Künstlern macht die whiteBOX und ihre Umgebung im Werksviertel-Mitte zu einem vielstimmigen Höllenraum. Nach der Produktion „I EXIST – nach Rajasthan“ kooperiert die whiteBOX im Jahr 2019 im Projekt „Endless Pleasures“ am 27. März 2019 um 18.00 Uhr im WERK3, erneut mit der Marc Sinan Company, Berlin.
Weitere Partner sind das Puppentheater der Bühnen Halle und das Ensemble ConTempo Beijing. Die Kombination und Verschränkung von Neuer Musik, Puppenspiel, Performance, virtueller Kunst und Oper ist dabei so originell wie einzigartig.

„Ich fahre gleich zur Hölle. Braucht ihr noch was?“
Die Uraufführung des transmedialen Performancekonzerts GEISTER erzählt eine uralte Geschichte neu: Eine Frau opfert ihr Leben anstelle ihres Mannes und steigt in die Unterwelt hinab. Ein Höllentrip aus Liebe? Der Mythos findet sich nicht nur in der griechischen Antike in der Figur des Alkestis wieder sondern auch in der chinesischen Oper des 16. Jahrhunderts oder bei den Turkvölkern Zentralasiens. Was aber, wenn die „wahrhaft Liebende“ das Jenseits wählt, weil sie ihren Mann nicht mehr erträgt? Wie klingt dann Ihr Jenseits? Welchen Klängen und Erfahrungen begegnet sie auf ihrem Weg?

GEISTER verbindet China und Europa, die Antike mit der Gegenwart, Synthesizer, Beat und leuchtende LED-Kabel mit jahrtausendealten traditionellen Instrumenten Chinas und den schamanischen Gesängen der Kasachin Ulzhan Babussynova. Die ZuschauerInnen folgen Alkestis und ihren Spuren in die Unterwelt: Das WERK3 im Werksviertel-Mitte rund um die whiteBOX wird zum vielstimmigen Höllenraum, zu einer installativen Klanglandschaft in deren leeren Gängen, Lastenaufzügen und Gewerberäumen die MusikerInnen dem Puls einer unerbittlichen Maschine folgen. Gemeinsam beschwören sie musikalische Visionen des Jenseits hinauf, die in der „Thanatos-Schaltzentrale“ zusammen gemischt werden. Hier, im Bühnenraum der whiteBOX, laufen die Audiosignale zusammen und die beiden musikalischen „Todesengel“, der Komponist Marc Sinan und der Klarinettist Oguz Büyükberber mixen eine orgiastische Sound- und Video-Collage.

Marc Sinans Partitur überschreibt traditionelle Musik aus Asien und Europa und verbindet sie mit Improvisationen der beteiligten Virtuosen aus China und Europa. Die Performance entfaltet eine hypnotische, tranceartige Intensität, der das Publikum durch die Klangräume autonom folgen kann. Ein unablässig treibender Beat, in Form eines Timecodes sichtbar gemacht, verbindet die MusikerInnen an ihren jeweiligen Spielorten: Der Algorithmus hat die totale Kontrolle, der sich niemand entziehen kann.

Marc Sinan Company  Mit ihrer transmedialen Ausrichtung zählt die Marc Sinan Company seit 2008 zu den innovativsten und präsentesten Berliner Ensembles der Neuen Musik. Zu ihren Mitgliedern gehören u.a. der Klarinettist und Komponist Oğuz Büyükberber, die Percussionist*innen Maria Schneider, Daniel Eichholz und Heinrich Köbberling, die Violinistin Ayumi Paul, der Flötist Sascha Friedl, die Sängerin und Performerin Jelena Kuljić, der Posaunist Johannes Lauer, und der Pianist Rolf Zielke.

Marc Sinan ist Komponist und Gitarrist mit deutsch-türkisch-armenischen Wurzeln. Seine Kompositionen waren u. a. auf dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, im Maxim-Gorki-Theater, im Festspielhaus Hellerau, auf dem Istanbul Festival, bei den Berliner Festspielen/Maerzmusik, im Wiener Konzerthaus, sowie im europäischen Ausland, in Asien und Nordamerika zu hören.


27. März 2019 | 18 Uhr
Teil I – GEISTER (Uraufführung)
Ort: WERK3

Oktober/November 2019
Teil II – Orpheus & Du Liniang
Ort: whiteBOX

Infos unter www.whiteBOX.art

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