Trinity Boys Choir London. Die beiden Ensembles des Chores, TRINITY BOYS CHOIR NINE und CIRRUS VOICES, geben acht Konzerte während ihrer Deutschlandtournee 2019 – in Sondershausen (24.10.2019), Magdeburg (25.10.2019), Hamburg (26.10.2019), Uetersen (27.10.2019 mittags), Kiel (27.10.2019 abends), Kappeln (28.10.2019), Bad Doberan (29.10.2019) und Lüneburg (30.10.2019).
Auf dem Programm der Konzerte mit dem Namen SOLSTITIUM stehen sakrale Chorwerke aus vergangenen Jahrhunderten sowie der Gegenwart – u.a. der Komponisten Thomas Tallis, Nicholas Ludford, Judith Weir, Benjamin Britten, Herbert Sumsion und Graham Lack. Die musikalische Leitung des Konzerts hat David Swinson. Martin Ford begleitet die beiden Ensembles an der Orgel.
TRINITY BOYS CHOIR NINE ist ein kleines Vokalistenensemble bestehend aus neun jungen Spezialisten, das vor fünf Jahren gegründet wurde. Sein Debüt folgte 2014 in Miltenberg in Unterfranken. CIRRUS VOICES sind ehemalige Chorknaben und inzwischen professionelle Tenöre und Bässe mit eigenen erfolgreichen Solistenkarrieren. Die klangliche Wirkung, die die beiden Ensembles mit ihrem Gesang erzielen, ist herausragend und zieht die Zuhörer sowohl bei Konzerten als auch mit Aufnahmen in ihren Bann. Nachzulesen ist dies u.a. in einer der Kritiken des namhaften britischen Musikmagazins Gramophone „David Swinsons wohl bemessene Annäherung lässt weiten Raum für die instrumentalen Kräfte, während er seinen Chor umsichtig wie ein Schäfer leitet und ihm dabei all seine Reserven entlockt.“
Der Name des Programms – SOLSTITIUM – steht für die Sonnenwende des Jahres und feiert mit seinen ausgewählten Stücken den Lauf zwischen dem längsten Tag im Sommer und dem kürzesten Tag im Winter. Dazwischen liegen zweimal im Jahr die Tage – EQUINOX – die Tagesundnachtgleiche. Auch dieses Phänomen ist im Programm des Konzerts berücksichtigt.
Innerhalb des zeitlichen Bogens eines Jahreszyklus orientiert sich das sakrale Programm mit der Missa Dominica von Nicholas Ludford jedoch auch am liturgischen Zyklus eines Kirchenjahres. Die Verbindung der beiden Zyklen gelingt treffend durch ein Werk aus dem Zyklus „TO THE TALLOW AND THE WICK“ des zeitgenössischen Komponisten Graham Lack, mit dem der Bezug zu dem Fest Maria Lichtmess hergestellt wird. Das erste Klangbild des Werks „CANDLEMAS“ erforscht heidnische und religiöse Vorstellungen rund um das Fest, das genau mittig zwischen Wintersonnenwende und Tagundnachtgleiche im Frühjahr fällt. Diese Komposition für hohe Stimmen, Orgel-Positiv und Handglocken schafft in großen sakralen Räumen eine beeindruckend mysteriöse Klanglandschaft.
Gramophone bezeichnet Lacks CANDLEMAS als „wunderbar atmosphärische Meditation unter Verwendung von Stimmen, Handglocken und Orgel“ und betitelt in der zuvor genannten Kritik zur CD REFUGIUM (Label STONE) ein Werk Graham Lacks als „Herzstück“ der CD und „kompositorisches Meisterwerk mit außerordentlicher Wirkung“.
Foto: Ralf Dombrowski