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Festival Film Magazin

Garda Cinema Paradiso

Garda, 16. Juni 2025. Fünf intensive Tage voller Filme, Begegnungen und Entdeckungen liegen hinter uns. Welch schönes neues, gehaltvolles und gleichzeitig sympathisches Festival. Garda Cinema ist ein Paradies für italophile Filmfans am Gardasee! Ich bin begeistert und glücklich darüber, dass ich täglich die Möglichkeit hatte, dabei zu sein. Vielen Dank an die gesamte Crew und an den Bürgermeister des Ortes.


Die Arena

Sowohl die großen Filme am Abend in der sommerlichen Atmosphäre der eigens dafür eingerichteten „Arena“ im Innenhof des Rathauses als auch die Kurzfilme und Dokumentationen untertags im klimatisierten „Sala Congressi“ haben mich fasziniert. Es ist genauso, wie mir der künstlerische Leiter Franco Dassisti beim Exklusivinterview mit ihm sagte: „Wir wollen ein Schaufenster des italienischen Films sein, in all seinen Aspekten und Ausprägungen, jedoch auch offen für Filme aus der ganzen Welt. Und: Wir wollen unter dem Motto „Genius Loci“ auch die talentierten und vielsprechenden regionalen Kreativen und Initiativen miteinbinden. Für uns zählt an erster Stelle die hohe Qualität der Filme, mit ihr wollen wir das Publikum für das Genre „Film“ begeistern und auch zum Austausch mit den Filmschaffenden anregen.“ Diese Vision des Festivals hat bereits bei der ersten Ausgabe in Garda voll gegriffen! Garda Cinema 2025 wurde rundum zum Erfolg.


li, Franco Dassisti, re Giovanni Mezzogiorno

Das Festival zeigte eine sehr gute Auswahl aktueller Meisterwerke und lud deren Protagonisten zu interessanten Künstlergesprächen und Treffen ein. Bei einem morgendlichen Round Table für die Presse erläuterte die große Schauspielerin Giovanna Mezzogiorno, wie es zu ihrem Buch „Ti racconto il mio cinema“ kam. Es war der Verlag Mondadori, der auf sie zukam, und sie dazu animiert hat, für junge Leser*innen, das Kino in all seinen Facetten erzählerisch nahe zu bringen, und zwar so, wie sie es schon seit Kindertagen –  als Tochter des berühmten Schauspielerehepaares Vittorio Mezzogiorno und Cecilia Sacchi – aber auch später während der eigenen zahlreichen Drehtage für ihre großen Filme des italienischen und internationalen Kinos erlebt hat. „Ein Film lebt niemals von uns Schauspieler*innen und Regisseuren allein, nur dank der engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit mit hunderten von Profis für Buch, Kamera, Technik, Maske usw. können gute Filme entstehen,“ so Giovanna Mezzogiorno.

Eines meiner vielen persönlichen Highlights in Garda war der Abend mit Luca Zingarelli. Wer kennt ihn nicht, diesen sympathischen Mann in der Rolle des sizilianischen Commissario Montalbano, die der italienische Literat Andrea Camilleri kreiert hat. Nach Garda kam er jedoch in der Doppelrolle Regisseur und Schauspieler. Im Gepäck hatte er seinen eigenen Film „La casa degli sguardi“. Es ist die berührende und eindringlich gespielte Geschichte, sowohl von Luca Zingarelli selbst als auch dem jungen Gianmarco Franchini, einer nicht einfachen Vater-Sohn-Beziehung. Inspiration für den Film war das gleichnamige Buch von Daniele Mencarelli. Absolut sehenswert!


Luca Zingarelli

Am letzten Abend des Festivals wurden die Siegerfilme der beiden festivaleigenen Wettbewerbe gekürt. Fabio Testi, der ehrwürdige italienische Mime aus Peschiera am Gardasee und Präsident der Jury von Garda Cinema, hat die Preise übergeben.  Verdient gewonnen hat den Kurzfilmwettbewerb die emotionale Geschichte einer starken jungen Frau, „Burul“, die in Zentralasien spielt und sich tapfer kruden männlichen Vorgaben für ihr Leben entgegensetzt. Den Dokumentationswettbewerb hat der Film „Se io non dimentico“ erhalten, bei dem es um eine aufrichtige und sehr tiefgehende Erzählung einer Demenzerkrankung geht. Eine alte Mutter wünscht sich nichts sehnlicher als die Nordlichter zu sehen. Der Film zeigt die beschwerliche Reise von Mutter und Tochter. Das Ende des Films wird hier nicht verraten.

Unter den Filmen der Reihe „GENIUS LOCI“ fand „Dolci Acque“ eine besondere Erwähnung und Ehrung. Der Streifen ist ein sehr poetisches und intensives Werk, das am Gardasee spielt. Es war wohl generell nicht leicht, aus den über 200 Einsendungen aus 37 Ländern die Gewinner auszuwählen. Einer meiner Favoriten war „Gabriele“, ein Film eines jungen Mannes, der sich für sein filmisches Werk um alles auf kongeniale Weise persönlich gekümmert hat: Drehbuch, Regie und sogar Hauptrolle. Sein Name ist Matteo Scattaretico, er lebt in Rom und ist 25 Jahre alt. Faszinierend!


Matteo Scattaretico

Ein besonderes Wort noch zu Nica Currò. Sie war es, die das Festival vor einigen Jahren mit Weitblick für die kulturelle Szene am See ins Leben gerufen hat. Nachdem Bardolino, der Gründungsort, letztes Jahr kein Interesse mehr an dem mehrtägigen Kulturereignis zeigte, war sie zunächst völlig verzweifelt. Sie gab nicht auf, gründete den Verein La Decima Musa, der als Veranstalterin fungiert und an dessen Spitze sie als Präsidentin agiert, und nutzte die Gelegenheit, das Festival Davide Bendinelli, dem Bürgermeister des benachbarten Orts Garda, vorzustellen. Dieser hat die Qualität der Initiative sofort erkannt und verstanden, welch künstlerisches und publikumsträchtiges Juwel ihm hier ins Rathaus geflattert kam. Für die rasche Umsetzung  musste er noch etliche bürokratische Hürden nehmen, aber gemeinsam mit seinem Team aus der Gemeindeverwaltung von Garda und La Decima Musa haben sie es geschafft: Garda hat sein Cinema Paradiso!

Das Beitragsbild zeigt Nica Currò und Giovanna Mezzogiorno
Weitere Informationen unter www.gardacinema.com

Festival Film Magazin

Das neue italienische Filmfestival

Ab sofort Großes Kino in Garda! 11. Juni 2026 Es gibt ein neues, jährlich wiederkehrendes Festival in dem beschaulichen Ort am See mit fünf „Garda Cinema Nights“, zwei Wettbewerben mit Shorts und Docs aus zahlreichen Ländern der Welt sowie besonderen und berühmten Gästen der italienischen Filmszene wie Giovanna Mezzogiorno und Luca Zingaretti. Künstlerisch geleitet und sorgsam kuratiert wird es von Franco Dassiti, dem gut vernetzten Grande Signore der italienischen und internationalen Filmkritik.

TAG 1

Der Eröffnungsabend am 10. Juni 2025 im mit rund 250 Gästen voll besetzten aber angenehm gekühlten Sala Congressi, direkt im kleinen Park an der Uferpromenade von Garda gelegen, verriet schon sehr Vieles. Dottoressa Nica Currò, Präsidentin des Vereins Decima Musa, und einstige Ideengeberin des Festivals für Bardolino, wo es vor dem Umzug nach Garda vier Jahre lang stattgefunden hatte, führte charmant durch den Abend. Die inhaltliche Einführung und Erläuterung der Festivalvision übernahm Franco Dassiti. „Das Garda Cinema ist die natürliche Weiterentwicklung des Bardolino Film Festivals. Ein Projekt, das darauf abzielt, territoriale Grenzen zu überwinden und das große Kino am Seeufer zu umarmen“, so der künstlerische Leiter. Das diesjährige Thema lautet deshalb treffend und bildhaft „Jenseits der Grenze“.

Das Pre-Opening bot live ein „Concerto d’amore in Versen“, berührend und eindringlich zugleich durch die starke Präsenz des famosen und vielseitigen Schauspielers Fabio Testi. Begleitet wurde der in Peschiera geborene Künstler, ein Genius Loci also, von zwei virtuosen Musikern an der Flöte und Gitarre sowie einem Sänger und einer Tänzerin, die das Programm zu einer Gesamtperformance abrundeten. Testi zitierte mit sonorer und gleichzeitig angenehm modulierender Stimme Gedichte u.a. von Pablo Neruda, Garcia Lorca, Frida Kahlo, Jacques Prevert. Für das neuerdings in Garda beheimatete Festival fungiert er als Präsident der Jury. Sehr zufrieden auch der Bürgermeister von Garda, Davide Bendinelli, der das Festival hier willkommen heißt und es mit Mut und entgegen allen bürokratischen Hürden in Garda sich installieren ließ: „Wir freuen uns, das Garda Cinema zu veranstalten, das das wichtigste kulturelle Ereignis des Sommers sein wird, eine Gelegenheit für Bürger und Touristen, sich zu treffen und zu diskutieren.“ Wir sind gespannt auf die nächsten Tage voller cineastischer Werke und sicherlich inspirierender Begegnungen. (Angelika Schindel)

Garda Cinema 2025 findet statt vom 10.6. bis 15.6. Die Orte des Festivals sind die Arena Garda Cinema und die Sala Congressi in Garda. Weitere Informationen www.gardacinema.com

 

Festival Jazz Musik

Suedtirol Jazzfestival Alto Adige 2025

Die Welt ist Klang. Das Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2025 sucht nach neuen Sounds – und wird am 27. Juni im NOI Techpark in Bozen eröffnet.
Was klingt heute „gut“? Wie entsteht ein „eigener Sound”? Jazzmusiker*innen haben – anders als in der europäischen Kunstmusik – ihren eigenen Sound, und der Ausdruck ist dabei immer wichtiger als der schöne Klang. Das Südtirol Jazzfestival Alto Adige unter der gemeinsamen künstlerischen und organisatorischen Leitung von Stefan Festini Cucco (Präsident), Max von Pretz (Geschäftsführung) und Roberto Tubaro (Künstlerische Leitung/Design) erkundet in diesem Sommer nicht nur die neuen und innovativen Klangwelten des zeitgenössischen europäischen Jazz, sondern ermöglicht mit klanglich interessanten Locations im ganzen Südtiroler Land auch deren kreative Weiterentwicklung. In vielen ungewöhnlichen Resonanzräumen werden so individuelle Klänge generiert – und im Konzert live modifiziert.

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Festival Kultur Musik

Festival Out Of The Box 2025

Foto: Ralf Dombrowski

München, 11. Januar 2025. Eine ungewöhnliche Perspektive bietet sich den Besucher*innen der vierten Ausgabe des Festival Out Of The Box 2025. Zu sehen heute Abend im Werksviertel-Mitte Kunst, auf dem Bauplatz des zukünftigen Konzerthauses, morgen Abend in Ebersberg und dann in weiteren spannenden Orten in Bayern. Bespielt jeweils mit Naturklängen aus dem Freistaat. Mehr Informationen zum gesamten Programm und zu den Künstler*innen unter www.outofthebox.art

Festival Out Of The Box 2025
11. Januar bis 2. Februar im Werksviertel-Mitte Kunst und an zahlreichen weiteren Orten in Bayern….. wenn Erinnerungen auf Reisen gehen.
Foto: Ralf Dombrowski
Bühne Konzert Musik

Christin Henkel live in der Milla

Am 11. Oktober 2024 wird Christin Henkel, musikalisches Multitalent und Liedermacherin einer neuen Generation, live in der Milla in München (Beginn 19.00 Uhr) zu erleben sein. Tickets für ihr Konzert gibt es unter www.milla-club.de

Christin Henkel beherrscht alle Gefühle. Von außergewöhnlich komisch über gemein bis tiefbewegend. Deshalb brauchte sie auch ein neues Genre, um alle Talente und Klangfarben in einer Schublade unterzubringen. Und voilà: so war 2014 das Kla-Ka-Son geboren, das klavierkabarettistische Chanson.

Seit zehn Jahren tourt die Liedermacherin mit dem tiefschwarzen Humor quer durchs Land, war in zahlreichen Kabarettsendungen zu Gast, schrieb nebenbei Orchester-, Film- und Theatermusik, veröffentlichte drei Alben sowie verschiedene Bücher im Knaur-, Eulenspiegel-, und Reclam-Verlag. Sie schreibt Songs über verwirrte „Infaulenzer*innen“, die Aperolisierung der Welt und die Frage, die heutzutage viele Leute beschäftigt: Muss ich bei der Wohnungssuche über Leichen gehen?

„Heiter und lieblich kommen ihre Songs über Karriere, das Erwachsenwerden, Heimatgefühle und Großstadtliebe daher – bis die erste bitterböse Liedzeile erklingt. Auf sehr amüsante Art und Weise bringt Christin in ihren Liedern auf den Punkt, worum sich der Alltag einer ganzen Generation wohlstandsverwöhnter Mittdreißiger dreht.“
(Münchner Abendzeitung)

»Sie ist die Märchenfee, die gern nachtritt. Christin Henkel sieht aus wie eine Prinzessin, aber wenn sie am Klavier ihre Songs singt, weiß man irgendwie: Es wird wehtun, wenn‘s auch noch so schön klingt.«
(MDR Kultur)

Informationen gibt es unter www.christin-henkel.de

Komposition Konzert Musik

WHEN THE SUN STANDS STILL

Von 22. Dezember 2023 (Premiere!) bis 20. Juni 2024 fand täglich WHEN THE SUN STANDS STILL  statt – Von Sonnwende zu Sonnwende // Solstice to Solstice – auf dem Baugrundstück des künftigen Konzerthauses München. Die 182 ungewöhnlichen Klavierkonzerte wurden veranstaltet von Werksviertel-Mitte Kunst in Kooperation mit PIANO VERTICAL und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

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Bühne Gesellschaft Theater

Theaterspiele Glyptothek

2024 finden die Theaterspiele Glyptothek vom 6. Juli bis einschließlich 14. September 2024 statt. Gespielt wird wieder im Innenhof der Glyptothek im KUNSTAREL in München. Es stehen zwei Stücke auf dem Programm: Die Komödie Lysistrate in einer Spielfassung nach „Lysistrate“ von Aristophanes und „Die Friedensfrau“ von Walter Jens, Regie: Alex Novak. Foto: Astrid Ackermann.

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Komposition Konzert Musik

Shaul Bustan – Eine neue Klangwelt

Verortet zwischen klassischer Avantgarde, Weltmusik, Jazz und Freier Improvisation entsteht durch Shaul Bustans Musik eine gänzlich neue Klangwelt – fernab enger Genregrenzen.

Der israelische Komponist Shaul Bustan wurde 1983 in einem kleinen Kibbuz in der Negev-Wüste, im Süden Israels, geboren. Er wuchs zwischen zwei Welten auf, als Kind einer persischen Mutter und eines osteuropäischen Vaters. Das hat ihn nicht nur persönlich geprägt, auch musikalisch ist er stets ein Reisender zwischen den Kulturen und Genren. Seine Tonsprache erzählt dabei sowohl von seiner Herkunft als studierter Komponist der Klassischen Musik als auch seinem Virtuosentum als Spieler der Oud, der orientalischen Kurzhalslaute, auf der er improvisierend auch mühelos Elemente des Jazz in seine Klangsprache einfließen lässt. So schafft er höchst originelle und dennoch sehr geschmeidige Hörerlebnisse, welche die Verbindung zwischen Orient und Okzident deutlich lebendig werden lassen.

Shaul absolvierte sein Masterstudium in Komposition an der Jerusalem Academy of Music and Dance im Jahr 2009. Im Laufe seiner Karriere hat er vielfältige Stücke komponiert; von Oper über Kammer- und Orchestermusik bis zur Musik für Film, Theater und Tanz. Shaul hat für mehrere internationale Orchestren, Ensembles und Solisten komponiert, u. a. für das Israel Philharmonic Orchestra, EOS Kammerorchester Köln, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Meitar Ensemble, sowie für den Mandolinisten Avi Avital, den Klezmer-Maestro Giora Feidman und für das Schleswig-Holstein Musikfestival.

Zum Auftakt der Spielzeit 2023 / 24 steht mit der Uraufführung von Shaul Bustans Auftragskomposition ›Spaziergang im Quartier‹ der Projekthöhepunkt von ›Uptown Culture‹ an (Sonntag, 3.9.2023, 11.00 Uhr). Darin erzählt der israelische Komponist eine musikalische Geschichte über die Elberfelder Nordstadt in vier musikalischen Kapiteln: Nacht, Morgen, Mittag und Abend. In jedem dieser Kapitel stehen unterschiedliche Musiker_innen und Sänger_innen gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Wuppertal auf großer Open Air-Bühne. Das große Finale verbindet schließlich alle Teilnehmenden musikalisch miteinander. Sinfonische Klänge treffen auf partizipative Musik mit Musiker_innen aus der Nachbarschaft, von Laien bis Halbprofis. Und alle spazieren im übertragenen Sinne musikalisch durch die Nordstadt.

Ebenso im September 2023 wird Shaul sein neues Stück „Winter“ als Oud-Solist mit dem Deutschen Kammerorchester Berlin im Großen Saal der Berliner Philharmonie aufführen.

Seit 2011 lebt Shaul in Deutschland. Neben seiner Tätigkeit als Komponist in verschiedenen Projekten ist er musikalischer Leiter des Ensemble Flensburg und tritt mit seinem Trio regelmäßig in ganz Deutschland auf.

Für seine Arbeiten erhielt er mehrere Auszeichnungen u. a. Beste Musik beim International Film Festival of Ahmednagar (Indien, 2021), 1. Preis beim International Tapiola Choir Choral Composition Competition (Finnland, 2020), Avni-Yaddor Kompositionswettbewerb (Israel, 2008) sowie Stipendien des Deutschen Musikfonds, des Deutschen Musikrats, des Berliner Senats, des Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein und der America-Israel Cultural Foundation.

In Flensburg hat Shaul Bustan ein neues Ensemble gegründet. Das Ensemble Flensburg.  Das aktuelle Programm trägt den Titel „Wüste trifft auf Meer“ und beinhaltet Stücke von Shaul Bustan. Begleitet wird er von talentierten Musikern wie Ishay Lantner an der Klarinette, Finn Strothmann am Kontrabass,, Suleika Bauer an der Geige und Anja Kreuzer an der Flöte und am Piccolo, ich selber spiele Oud. Ein Konzert dieses Programms hat am 07.07.23  in der AULA DER DOMSCHULE – SCHLESWIG stattgefunden.

Im November, am 17.11.23 in Flensburg und am 20.11.23 in Schleswig, werden unter der Leitung von Shaul Bustan neue Stücke von Komponisten wie Khadija Zeynalova (Aserbaidschan), Avshalom Caspi (Israel), Yuval Halperin (Israel), Robert Lillinger (Deutschland), Valeri Tolstov (Armenien) und Sheba (Deutschland) aufführen. Mit dabei sind Anja Kreuzer an der Flöte, Ishay Lantner an der Klarinette, Cem Aktalay am Fagott, Suleika Bauer an der Geige, Laila Knudsen an der Bratsche, Martin Pratissoli am Violoncello, Finn Strothmann am Kontrabass, Sebastian Gimm an der Gitarre und Gesang sowie Valeri Tolstov an der Orgel. Diese Aufführung wird unterstützt vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, dem Kulturbüro Flensburg und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis zu Flensburg.

Weitere Informationen unter www.ensembleflensburg.com

Magazin Musik Tanz

Entgrenzung der Musik – Signum Quartett

Ein Beitrag von Ralf Dombrowski. Es geht um Auflösung ohne Zerstörung, um Erweiterung ohne Verlust. Auf der ersten Ebene treffen Hierarchien aufeinander. Da ist das Streichquartett mit einer bewährten, auch traditionell fixierten Form musikalischer Beziehungen. Das Repertoire, Schubert in diesem Fall, mit Empfindungen, Hör- und Spielnormen. Die Äußerungssituation üblicherweise fest im Raum fixierter Beteiligter, sowohl Musiker:innen wie Publikum, mit klarer Kommunikation, Bühne, Inhalt, Adressat, Wirkung.

Dazu kommt auf zweiter Ebene der Tanz, antipodisch. Körper bewegen sich im Raum, choreografiert, aber frei in der Anmutung. Zwei Tänzer übernehmen Motive, werden zu Instrumenten, schlüpfen in Rollen des Musikalischen. Verhältnisse verblassen, Zuordnungen durchmischen sich. Lieder werden körperlich, der Klang bewegt sich mit den Gestalter:innen. Das Quartett gibt seine Positionen frei. Momente der Zerbrechlichkeit, der Unsicherheit trotz Sicherheit der Melodien.


Und dann der Mut der Bilder. Schuberts Dunkelheit, dezentes Pathos der Bewegungen, die Tänzer übernehmen die Führung. Sie entgrenzen die Musik, heben die Räumlichkeit des Quartetts auf. Sie ändern die Linien, legen die Musiker:innen hin. Schubert spielt weiter, wird über die Bühne gezogen, ein Totentanz ohne Wahnsinn. Am Ende der gemeinsame Atem. Unaufgeregt werden Gewohnheiten aus dem Geist des Experiments verändert. Ein performatives Programm der Kraft. 

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Im Rahmen des SIGNUM open space-Projekt verbindet sich das Quartett auf ungewöhnliche und überraschende Weise mit einer anderen Kunstsparte. Dazu eingeladen wurden Ende des letzten Jahres der großartige spanisch-baskische Choreograf und Tänzer Juan Kruz Diaz de Garayo Esnaola, einem langjährigen Mitglied der weltberühmten Tanz-Kompanie Sasha Waltz. Für eine Auswahl der von Xandi van Dijk arrangierten Schubert Lieder kreiert der Choreograf jeweils eine kurze, in sich geschlossene Choreografie, in der die Musiker gemeinsam mit ihm und dem Tänzer Martí Corbera die dynamisch agierenden Protagonisten sind. Diese Zusammenarbeit ist eine große Herausforderung für das Signum Quartett. Das gewohnte Spiel-Umfeld wird erstmals komplett verlassen, um ohne Noten, in vielen äußerst ungewohnten Spielpositionen und im BewegungsDialog mit den Tänzern der Atmospähre von Schuberts Musik nachzuspüren. Daraus entwickelt sich eine einzigartige und gleichwertige Verbindung zwischen musikalischem, körperlichem und visuellen Ausdruck, die in ihrer anrührenden Poesie und starken Präsenz Schuberts Musik neue Blickwinkel verleiht. Bei der intensvien Probenarbeit im Dezember in Bremen hat der renommierte Musikjournalist und Fotograf Ralf Dombrowski Momente der ungewöhnlichen Zusammenarbeit der Künster*innen eingefangen. Ein Video zu dem Projekt ist in Arbeit.

Weitere Informationen gibt es unter www.signumquartet.com