Bühne Festival Jazz

Progressive Chamber Music Festival – online

Sirius Quartet. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen und Formate. Dies betrifft leider auch in hohem Ausmaß die Welt der Musik. Das sowohl vom Publikum als auch den Medien heiß geliebte transatlantische Projekt “Progressive Chamber Music Festival”, das seit fünf Jahren in New York und seit drei Jahren in München stattfindet, ist vor dem Hintergrund der weltweiten Corona-Pandemie im November nicht live sondern online zu sehen und zu hören. Gestreamt wird am 11. November 2020 (MEZ 20.30 Uhr/NYT 14.30 Uhr):

YouTube: https://youtu.be/zMasScQl1VM
Facebook: https://www.facebook.com/SiriusQuartetOfficial/posts/3524132294315914

“Wir freuen uns sehr, dass sich Andreas Kolb, Chefredakteur der nmz und der jazzzeitung.de, das Festival und sein diesjähriges Programm den Zuschauer*nnen und Zuhörer*nnen im Internet vorstellen wird,” so Gregor Huebner dessen New Yorker Sirius Quartet den Pianisten Chano Dominguez aus Barcelona und das Duo Jennifer Choi (Violine) und Kathleen Supove (Piano) präsentiert und gleichzeitig das Herzstück des Festivals bildet.

Das Bild zeigt das Sirius Quartet: von links Fung Chern Hwei (Violine), Jeremy Harman (Cello), Ron Lawrence (Viola) und Gregor Huebner (Violine).

Die Stadt New York war schon immer ein Schmelztiegel für Stile und Experimente in allen Bereichen und Nischen der Musik, insbesondere in der Klassik-Szene und im Jazz. Nirgendwo sonst auf der Welt wurden und werden die Mauern der Erwartungen und Definitionen, wie Kunst zu sein hat oder präsentiert werden sollte, so wohltuend eingerissen. Das reicht von den Minimalismen der Komponisten Steve Reich und Philip Glass in den 60er und 70er Jahren über den experimentellen Genius von John Zorn und der Knitting Factory Szene in den 80er und 90er Jahren bis in die heutige Zeit.


Die Pianistin Kathleen Supove

Die Genre-Grenzen werden immer ungenauer und blenden sich gar selbst aus. Durch den stetigen Austausch und Fluss von Musikern und Ensembles wird das Leuchten dieser „Fackel“ weitergetragen und rüttelt an den Grundpfeilern des musikalischen Establishments.

Das Sirius Quartet gründete das „Progressive Chamber Musik Festival“ genau aus diesen Gründen. 2020 findet das Festival zum fünften Mal statt, jedoch nicht wie geplant, live in New York, und zum 3ten mal in München, sondern aus den bekannten Gründen online. Veranstaltungsorte in München wären – wie die Jahre zuvor – der Milla Club und in New York das Grenwhich House. Beide Clubs sind dafür bekannt, ungewöhnliche und grenzübergreifende Projekte zu fördern. Zur Zeit sind weder hier noch dort Live-Veranstaltungen möglich.

Die mitwirkenden kammermusikalischen Ensembles und Künstler*nnen des 21. Jahrhunderts sind weder stil-definiert noch durch die Unterscheidung zwischen Konzert- oder Populär-Musik limitiert. Sie verschleiern den Unterschied zwischen Musiker, Komponist und Improvisator. So entsteht progressive chamber music.


Die Violinistin Jennifer Choi

Titelfoto: Ralf Dombrowski, Beitragsbilder Progressive Chamber
Music Festival

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