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Paris qui dort

Paris qui dort

Am 20. Oktober 2022 um 20.00 Uhr wird im Foyer der Versicherungskammer Bayern, Warngauer Str. 30,, München-Giesing, ein Filmkonzert stattfinden. Zu sehen ist Renè Clairs Debutfilm  Paris qui dort aus dem Jahre 1923, es spielt das Ensemble der/gelbe/klang unter der Leitung von Armando Merino.
Sechs Menschen geistern durch Paris, das ein verrückter Wissenschaftler in einen Dornröschenschlaf versetzt hat: der Wächter des Eiffelturms, der Pilot eines Flugzeugs und seine Passagiere, darunter ein Dieb, der ihn begleitende Polizist und ein Milliardär. Sie wollten eigentlich in die Ferien fahren, um den Zwängen der Gesellschaft zu entkommen, und entdecken nun Paris, das durch den Strahl des wahnsinnigen Wissenschaftlers in ein modernes Pompeji verwandelt wurde. René Clairs Debutfilm ist ein Juwel des surrealistischen Films und spielt den Gedanken durch, was passiert, wenn Paris – die Stadt der Moderne – plötzlich in einen Tiefschlaf verfällt.

Die Idee zum Film entstand (angeblich nach zwei Opiumpfeifen) in einer Novembernacht im Jahr 1922; der Film selbst in nur drei Wochen. René Clair war bei seinem Debutfilm gerade mal 25 Jahre alt. Neben vielen Anspielungen auf das frühe Kino, vor allem auf Méliès und Lumière, nimmt der Film auch die Nouvelle Vague vorweg, die Paris und das Filmen an realen Schauplätzen mit ähnlicher Hingabe zelebrierte. Vor allem aber ist »Paris qui dort« ein sehr humorvoller Film, voller Ironie und witziger Details.

In späteren Jahren zeigte René Clair wenig Nachsicht mit seinem vermeintlichen jugendlichen Fehltritt. Aus Verlegenheit über seine frühen Filme hatte sich Clair das Recht vorbehalten, sie zu überarbeiten und »eine Menge Schrott« wegzuschneiden. Doch mit der radikalen Kürzung zerstörte er auch die Atmosphäre der verträumten Mittsommer-Expedition, die den zeitlosen Charme des Films ausmacht.

Die Versicherungskammer Kulturstiftung präsentiert »Paris qui dort« nun in einer 75minütigen aktuellen Restaurierung der Fondation Jérome Seydoux Pathé. Yan Maresz hat mit seiner Musik für kleines Ensemble und Elektronik 2005 einen zeitgenössischen musikalischen Kontrapunkt zu »Paris qui dort« entworfen; seine Komposition gilt als eine der interessantesten Stummfilm-Musiken der letzten Jahre.

Es spielt das Ensemble der/gelbe/klang unter der Leitung von Armando Merino. Die Musiker*innen sind Tobias Kaiser, Flöte, Oliver Klenk, Klarinette, Mathias Lachenmayr, Schlagzeug, Katerina Giannitsioti, Violoncello, Annette Riessner, Akkordeon, Falk Töpperwien, Posaune.

Benoît Meudic, Computer Music Design und Sylvain Cadars, Toningenieur. Die Einführung zu der Veranstaltung hält Nina Goslar, ZDF/ARTE.

Film
Paris qui dort © 1923 – Fondation Jérôme Seydoux-Pathé – Succession René Clair. Regie und Drehbuch: René Clair, Kamera: Maurice Desfassiaux, Musik: Yan Maresz, Produzent: Henri Diamant-Berger, Produktion: Les films Diamant, Fondation Jérome Seydoux Pathé.

20. Oktober 2022, 20.00 Uhr
im Foyer der Versicherungskammer Bayern
Warngauer Str. 30, München-Giesing
Weitere Informationen unter der/gelbe/klang und Versicherungskammer Kulturstiftung

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