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Bühne Gesellschaft Theater

Theaterspiele Glyptothek

Nach über 30 Jahren starten die THEATERSPIELE GLYPTOTHEK dieses Jahr unter einer neuen Leitung. Ausgehend von der Bespielung des Innenhofs vom 8. Juli 2023 bis 16. September 2023 konzipieren Alex Novak und Sven Schöcker ein vielseitiges Programm, das an diversen Orten in der Stadt geplant ist sowie auch in den Innenräumen des Museums aufgeführt werden kann. Katrin Lindner ist als Creative Manager Teil des Teams und sowohl für künstlerische und koordinative Abläufe sowie den Bereich Sponsorship verantwortlich. Bei der Planung und Durchführung steht neben nachhaltigen und partizipativen Aspekten eine interkulturelle und inklusive Ausrichtung im Vordergrund.

Die Gründer der THEATERSPIELE Beles Adam und Gunnar Petersen haben das Sommertheater zu einer festen Institution über die Grenzen Münchens hinaus etabliert und gehen nun in den Ruhestand. Mit einem kleinen Ensemble und wenigen Mitteln werden im Innenhof der Glyptothek jedes Jahr bekannte Dramen antiker Autoren oder auch moderne Bearbeitungen klassischer Stoffe umgesetzt. An Tischen sitzend und mit Wein, Wasser und Brot versorgt, ist das Publikum dem Geschehen ganz nah.

Neben Aspekten der Nachwuchsförderung sind auch Produktionen für junges Publikum in Planung, um Kinder und Jugendliche an antike Stoffe und Themen heranzuführen. Ziel ist es, die Reichweite und Sichtbarkeit der Glyptothek zu erhöhen und neue Impulse kultureller Bildung und Vernetzung zu leisten. Der Erhalt der THEATERSPIELE als einziges ausschließliches Sommertheater steht dabei an erster Stelle.

Alex Novak (li im Bild) und Sven Schöcker (re im Bild), die unter dem Label Palermo Brüder zusammenarbeiten, verbindet bereits eine lange Arbeitsbeziehung und Schöcker war mehrere Jahre als Schauspieler und Regisseur bei den THEATERSPIELEN tätig. Neu ist, dass die beiden spezielle Formate für die Innenräume der Glyptothek entwickeln, wie beispielsweise eine Marathonlesung der Ilias von Homer.

Zunächst stehen während der Sommeronate zwei Stücke auf dem Programm: Prometheus in Fesseln von Aischylos und Iphigenie in Aulis von Euripides. Tickets gibt es unter www.muenchenticket.de und an der Abendkasse. Im Ticketpreis sind Wein, Wasser und Brot inkludiert. Täglichen Wettercheck gibt es jeweils um 17.00 Uhr auf der Website der Theaterspiele der Glyptothek.


Foto: Astrid Ackermann

Prometheus in Fesseln
in der teilweisen Übersetzung Übersetzung nach Dietrich Ebener mit den Schauspieler*innen Judith Bopp, Christian Buse, Alexander Wagner. Musik Ardhi Engl, Kostüme, Sanna Dembowski, Regie Sven Schöcker.
Prometheus, vielleicht einer der ersten Revolutionäre, muss bis in alle Ewigkeit angeschmiedet an einem Felsen im Kaukasusgebirge Höllenqualen erleiden. Sengende Sonne, aktische Kälte, Hunger, Durst. Mit den Vorbeikommenden Göttern, Halbgöttern und Eintagswesen zeigt man sich überrascht, tauscht sich in Fragmenten alltäglicher Plaudereien aus über das eigene und des anderen Schicksal, schaut in die Zukunft und verbringt Zeit mit Betrachtungen existentiell-philosophischer Art. Es stellen sich Fragen nach Schuld, Vergebung, falschem Stolz, nach richtig oder falsch.
Ein Diskurs über Sein, Leid, Verfehlung, Versuchung, sowie nicht zuletzt auch über das große Menschheitsthema der Vergebung.


Foto: Astrid Ackermann

Iphigenie in Aulis von Euripides
Spielfassung unter Verwendung der Übersetzungen von
Friedrich Schiller, Ernst Buschor, Horst-Dieter Blume und Walter Stockerts. Detail-Kommentar mit der Schauspielerin Tomma Galonska, Musik: Nathanael Turban, Kostüme: Susanne Hofmann, Regie: Alex Novak.

Fürst Agamemnon ist bereit, seine Tochter Iphigenie zu opfern, nachdem das Orakel ihm nur dann wieder günstige Winde und somit den Sieg über Troja verheißt. Agamemnon hadert mit seiner Entscheidung. Hin- und hergerissen zwischen Vaterliebe und seiner Verantwortung als Heeresführer verstrickt er sich immer weiter, versucht, seine Entscheidung zu rechtfertigen und sie durch vorgetäuschte Tatsachen zu vollenden, – gleichzeitig sucht er nach einem Ausweg, der den Vollzug seines Entschlusses verhindern soll. Tomma Galonska dringt in die Architektur des inneren Konflikts Agamemnons ein, läßt seine Frau Klytaimnestra, seinen Bruder Menelaos, den Halbgott Achill sowie schließlich Iphigenie zu Worte kommen und führt uns die Strukturen einer allgemeinen Kriegslust, Vaterlandsverpflichtung und der dazugehörigen Opferbereitschaft vor Augen sowie die erhabene Sehnsucht aller nach einem friedvollen Dasein.


Foto: Astrid Ackermann

Auch das Beitragsbild ist von Astrid Ackermann.

Bühne Musik Tanz

K.I.nd of Human

Am Dienstag, den 13. September und am Mittwoch, den 14. September (Beginn: jeweils 19.30 Uhr) wird im Utopia in München, Heßstr. 132, 80797 das gemeinsame Projekt „K.I.nd of Human“ von Roberta Pisu und dem Arcis Saxophon Quartett stattfinden. Es geht der spannenden Frage nach, wie sich der Mensch gegenüber der Allgegenwart künstlicher Intelligenz behauptet. Zerbricht er oder setzt er ihr etwas entgegen, was die KI selbst, eine Wolke aus Daten, nicht zu erschaffen vermag?

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Bühne Film Musik

Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens

Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ ist einer der eindringlichsten Filme der Kinogeschichte. Bahnbrechend in der damaligen Zeit, hat er bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Anlässlich des 100. Jahrestages der Berliner Premiere am 4. März 1922 hat ZDF/ARTE den Komponisten Olav Lervik (*1982 in Straßburg) mit einer neuen Musik zum Film beauftragt, die von der/gelbe/klang für die Fernsehfassung eingespielt wurde. Exakt am Jahrestag der Weltpremiere erlebt die neue Fassung in München ihre Uraufführung, live gespielt von der/gelbe/klang unter Armando Merino (Muffathalle, 20.00 Uhr).

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Bühne Festival Jazz

Progressive Chamber Music Festival 2021 in der Milla

Erneut und erfreulicherweise – nach einer coronabedingten „Live“-Pause letztes Jahr – findet das „Progressive Chamber Music Festival“ in diesem Herbst statt! In New York sind die beiden Konzerttage Ende Oktober in The Garage in Harlem erfolgreich zu Ende gegangen, vor ausverkauftem Haus, und nun geht es in München los: Am 10. und 11. November, Beginn jeweils 20 Uhr. Der Veranstaltungsort ist wiederum der Live-Club „Milla“ im Glockenbachviertel.

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Bühne Festival Jazz

Stromaufwärts

Das Südtirol Jazzfestival 2021 findet vom 25. Juni bis zum 4. Juli statt und erkundet dabei die junge Szene der Donauländer.Es holt programmatisch genau das nach, was die Pandemie 2020 verhindert hatte. Die geographische Achse, auf der sich das Musikprogramm von Nord nach Süd und von Ost nach West bewegen wird, ist die Donau. Das Festival folgt der Schlagader eines interkulturellen Transitraums und erkundet Musikszenen, die sich nicht einfach flussabwärts treiben lassen, sondern, jenseits des Mainstreams, stromaufwärts schwimmen. Für musikalische Vielfalt ist also gesorgt: Die Donau durchquert zehn Länder, das Einzugsgebiet ihrer alpinen, pannonischen und balkanischen Nebenflüsse reicht von Deutschland, Tirol und der Schweiz bis nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina, an die Südgrenze Polens und in die Ukraine.

Mit diesem besonderen Länderschwerpunkt setzt das Festival seine Entdeckungsreisen durch Europa fort. In den vergangenen Jahren stellten sich in Südtirol Musikerinnen und Musiker aus Großbritannien, Italien Frankreich, Österreich, den nordischen Ländern und den Benelux-Staaten sowie aus Spanien und Portugal vor. Damit positionierte sich das Südtirol Jazzfestival Alto Adige – mit ungewöhnlichen Locations und abseits ausgetretener Pfaden – als Schaufenster für eine innovative und stilistisch entgrenzte Musik.

Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war Jazz in den sozialistischen Staaten entlang der Donau und in Osteuropa vor allem für Jugendliche ein Symbol für Protest, Freiheit und Avantgarde. Wie hat sich diese Musik dort seither entwickelt und welche neuen Wege hat sie in den vergangenen Jahrzehnten beschritten? Welche Einflüsse nehmen Musikerinnen und Musiker entlang der Donau in den Jazz auf? Gibt es gewisse Charaktermerkmale die osteuropäischen Jazz auszeichnen? Oder spielt das alles keine Rolle? Das sind nur einige Fragen, denen das Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2021 musikalisch nachgehen will. Neugierig? Save the Date: Am 25. Juni 2021 geht’s los.

Beitragsbild: Ralf Dombrowski